Vertrauen gewinnen und dann schnell handeln. Das sind, auf einen Nenner gebracht, die Hauptaufgaben von Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord und „Die Initiative“. Was sie verbindet: Sie unterstützen Menschen in schwierigen Situationen. Nun gibt es noch eine Gemeinsamkeit.
Weiden. Beide Vereine erhielten von Ladies-Circle-Präsidentin Silvia Peipp einen Spendenscheck in Höhe von jeweils 4000 Euro. Der Betrag stammt aus dem Erlös des Weihnachtskalenders. Wie jedes Jahr verkauften die Mitglieder des Service-Clubs Kalender an Freunde, Bekannte, Nachbarn und in der Fußgängerzone. Die Gewinne stellten Unternehmen und Gastronomen aus der Region wieder kostenlos zur Verfügung. „Das Projekt ist wirklich eine Erfolgsgeschichte“, sagte Peipp.
Ausnahmesituationen
Herbert Putzer, Vorsitzender der Kinderkrebshilfe, freute sich über die erneute Spende und berichtete, dass die Vereinsmitglieder derzeit 117 Familien betreuen. Dabei unterstützen sie Familien mit krebs- oder schwerstkranken Kindern zwischen Schwandorf und Waldsassen. Zum einen mit Tipps zur Vernetzung und praktischen Informationen, zum anderen auch mit der Übernahme von Ausgaben, die kein Kostenträger auffängt – etwa Fahrtkosten oder einmal einen kleinen Ausflug mit der ganzen Familie.
Oftmals geraten Familien nach der schrecklichen Diagnose, dass ein Kind an Krebs erkrankt ist, auch finanziell in eine schwierige Situation: Ein Elternteil, meist die Mutter, tritt beruflich kürzer oder hört vorübergehend ganz auf, um beim kranken Kind zu sein. Auch Geschwisterkinder müssten oft zurückstecken.
Interessant hörte Ursula Barrois, alte und neue Vorsitzende der „Initiative“, den Ausführungen Putzers zu und erkannte viele Parallelen. „Fremde Menschen müssen uns in ihr Leben lassen, das gerade schwierig ist.“ Deshalb sei es wichtig, Netzwerke zu entwickeln – damit Betroffene überhaupt den Weg zur jeweiligen Hilfsorganisation finden und ihnen dort wiederum möglichst in allen Richtungen geholfen werden kann.
So habe sich die Arbeit der „Initiative“ seit Gründung 1979 deutlich verändert. Zunächst ging es akut um Obdachlosigkeit, mittlerweile liege der Fokus auf Prävention, aber auch auf spezialisierter Sozial- und Gemeinwesenarbeit, etwa Familienhilfe, Betreuung und Erziehungsbeistandschaften.
Für Ladies-Circle 66 Weiden und Präsidentin Peipp steht fest, dass die Spenden bei den Organisationen an den richtigen Stellen ankommen. Weitere 1500 Euro aus dem Kalenderverkauf gehen außerdem an das internationale Service Projekt von Ladies-Circle Deutschland, „Children of the dump“. Dabei wird eine Hilfsorganisation unterstützt, die sich um Kinder kümmert, die auf einer Müllhalde in Kambodscha leben.
100 000 Euro gespendet
Seit Beginn der ersten Aktionen im Jahr 2007 hat der Service-Club insgesamt knapp 110 000 Euro an soziale Projekte, vornehmlich in der Region gespendet.