Kastl/Unterbruck:(rpp)Beim traditionellen Fischessen, zu dem der CSU-Ortsverein Kastl eingeladen hatte, konnte Vorsitzender Hans Walter neben Bürgermeister Josef Etterer und Kreisrat Bernhard Söllner, zahlreiche Mitglieder und Bürger aus Kastl und Umgebung im Feuerwehrhaus Unterbruck begrüßen. Als besondere Gäste waren Waltraud Wagner und Andreas Steinl von der Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord e.V. gekommen.
Andreas Steinl stellte den regionalen Zweig der Kinderkrebshilfe vor. Die Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord e.V. wurde 2004 gegründet und zählt aktuell bereits 270 Mitglieder. Die elf Vorstandsmitglieder entscheiden in monatlichen Sitzungen über die eingehenden Anträge auf Unterstützung.
Es werden nicht nur Familien mit an Krebs erkrankten Kindern, sondern auch Familien mit schwerbehinderten Kindern unterstützt.
Dabei ist der Verein auf Einnahmen aus Spenden angewiesen. „Die Gelder fließen komplett an die bedürftigen Familien. Es werden keine Verwaltungskosten abgezogen! Die Vereinsmitglieder erhalten auch kein Spritgeld oder Ähnliches!“, betonte Andreas Steinl.
Derzeit werden ca. 60 Familien in der Region betreut, von Waldsassen bis Schwandorf, von Auerbach bis Oberviechtach. „Die Spendengelder kommen aus dieser Region und werden auch ausschließlich in dieser Region an die Familien gegeben. Anträge von Außerhalb müssen wir leider ablehnen, dort gibt es eigene Verbände und Hilfsorganisationen.“, erklärte Herr Steinl.
VorsitzenderSteinl betonte, wie belastend die Situation für die Familien oft sei. Die Krebsheilung bei Kindern liege zwar bei erfreulichen 80 Prozent, trotzdem brauchen die Kinder oft mehrere Behandlungen, bis die Krankheit endgültig besiegt ist. Viele Familien kommen in finanzielle Nöte, da durch die Betreuung der kranken Kinder und die häufigen Krankenhausaufenthalte ein Elternteil die Arbeitsstelle aufgeben muss und ein Gehalt wegfalle. Oft ist die Situation so belastend, dass die Ehe der Eltern zerbricht. Ganz schnell sind die betreuenden Elternteile dann von Hartz4 abhängig und können sich die benötigten Hilfen nicht leisten. „Leider ist es so, dass die Krankenkassen bei Weitem nicht Alles bezahlen, was benötigt wird und den Kindern und Eltern den Alltag und die Pflege erleichtert. Da springen dann wir ein.“, erläutert der Vorsitzende. Er betont aber auch, dass die wirkliche Bedürftigkeit nachgewiesen werden müsse.
Die Aufgaben des Vereins für Kinderkrebshilfe sind vielfältig und umfassen mittlerweile auch Schuldnerberatung und Unterstützung bei der Verhandlung mit den Kreditinstituten. Denn die Probleme, die durch die Erkrankung eines Familienmitglieds entstehen, sind zahlreich und reihen sich nach dem Auslöser, der Erkrankung, nachfolgend aneinander. Es werden Spezialfahrräder und spezielle Sportgeräte angeschafft, Reittherapien und Haushaltshilfen finanziert. Oft müsse die Wohnungseinrichtung angepasst werden oder die Familie benötigt ein Auto mit Spezialausrüstung. Manchmal braucht die Familie einfach nur Unterstützung bei den immensen Fahrtkosten, da die Krankenkasse nur einen Bruchteil davon ersetzt oder Hilfe bei den Heiz- und Stromkosten. Alternative Heilmethoden oder Behandlungen im Ausland, die es bei uns in Deutschland nicht gibt, werden ebenfalls unterstützt.
Ganz neu ist das Angebot als Elternbegleiterin von Waltraud Wagner, die die Elternberatung des Vereins übernommen hat. Sie organisiert Treffen für die betroffenen Familien, schafft Gelegenheiten für den Austausch untereinander und steht für Gespräche zur Verfügung.
Wer den Verein „Kinderkrebshilfe Nordoberpfalz e.V.“ als Mitglied unterstützen will, findet alle Informationen auf der Homepage des Vereins. Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur 12 Euro im Jahr!
Andreas Steinl bedankte sich herzlich bei Hans Walter und seinen Kollegen für die kostenfreie Einrichtung der Homepage des Vereins.
Hans Walter betonte: “Die Hilfe,die vor Ort nötig ist, darf nicht vergessen werden neben dem Leid in der großen Welt!“ und lässt gleich Taten folgen. So überreichte Felix Kirchberger, Mitglied der Jungen Union aus Kastl eine Spende in Höhe von 150 Euro, erwirtschaftet aus dem Adventsabend auf dem Kastler Dorfanger im Dezember 2014. Kreisrat Bernhard Söllner verzichtete auf das Versenden von Weihnachtsbriefen und schloss sich mit einer Spende von 200 Euro an die Kinderkrebshilfe Nordoberpfalz an.