Eslarner erlaufen 1500 Euro für schwerstkranke Kinder
24.05.2021
"Wir hätten es damit bis zum Nordpol geschafft", scherzt Carina Kaiser. Mehr als 4600 Kilometer werden beim charitativen Event erlaufen. Mit Spenden und Kilometergeld sammelten Eslarner Freizeitsportler die stolze Summe von 1500 Euro.
Die Idee, einen Spendenlauf für die Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord zu organisieren, hatte Carina Kaiser. "Mir war es wichtig, dass unser Verein nach der langen Corona-Pause für einen guten Zweck wieder Aktivitäten zeigte und die Mitglieder wieder in Bewegung kamen." Die Kassenwartin des Fördervereins und stellvertretende Schatzmeisterin des TSV konnte nicht nur beide Vorsitzende, Thomas Meckl (TSV Eslarn) und Stephanie Kaiser (Förderkreis) überzeugen. Der Aufforderung, "überwindet euren inneren Schweinehund und macht euch, egal ob groß oder klein, ob schnell oder langsam, auf an die frische Luft", folgten 67 Läufer und Walker. Die Teilnehmer sammelten während der vier Wochen beim Laufen und Nordic Walken insgesamt 4661 Kilometer. Jeder Kilometer bedeutete für die Kinderkrebshilfe 10 Cent. Dazu kamen noch zahlreiche Spenden. Die technische Umsetzung mit der kilometerzählenden Fitness-App „Adidas Running" übernahm Florian Bauer.
Die jüngste Teilnehmerin war Emily Bauer mit 6 Jahren, die älteste Marianne Hummer mit 69 Jahren. Die meisten Kilometer in der Kinderklasse sammelte mit hervorragenden 224,2 Kilometern Leonie Reil. Eine unermüdliche Laufmaschine war der Kapitän der ersten TSV-Mannschaft, Torwart Patrick Herdegen aus Oberviechtach mit sagenhaften 506 Kilometern. Der leidenschaftliche Sportler war in den vier Wochen insgesamt 60 Stunden unterwegs. Mit der Kilometerleistung wäre der begeisterte Fußballer bis nach Berlin gelaufen und die absolvierten Höhenmeter hätte auf die Spitze des Mount Everest gereicht. "Die größte Motivation zu Laufen ist einem Kind damit helfen zu können." Das sportliche Ziel von Herdegen wäre einmal einen Marathon mit 42 Kilometern durchlaufen zu können.
Auf den zweiten Platz reihte sich Sebastian Eichermüller mit 342,5 Kilometern ein, der nach zwei Wochen noch auf dem ersten Platz lag. Zum Nordic Walking spornte Christine Forster die Mädels von der Turnabteilung an, die mit Spaß und Elan in der Coronazeit jeder für sich einen Beitrag für den guten Zweck leisteten. Aber nicht nur in Eslarn und Umgebung wurden die Sportschuhe geschnürt, sondern auch in Forstern im oberbayerischen Landkreis Erding sportelte Markus Kaiser, der Onkel der Initiatorin. "Er hat sich extra beim TSV aufnehmen lassen, da nur Mitglieder teilnehmen durften", erzählt Carina Kaiser.
Zu den 466,10 Euro an Laufleistungen spendete der TSV Eslarn zudem 250, Ehrenmitglied Erwin Kaiser 150, die 1. und 2. Mannschaft 200, Spieler und Trainer des TSV 475, Mitglieder 125 und die Kreativ-Schmiede Lindner und Thomas Meckl je 50 Euro. Ein besonderer Dank ging nicht zuletzt an die Sportler des FC Oberviechtach/Teunz, die von ihrem ehemaligen Mitspieler Patrick Herdegen vom besonderen Lauf erfuhren und nach einer Laufleistung von 1952 Kilometer einen runden Spendenbetrag von 200 Euro übergaben. Jeweils 100 Euro kamen zudem von der Damenmannschaft, die von Mitspielerin und Freundin von Patrick angespornt wurden, und der 1. und 2. Mannschaft vom FC OVI-Teunz. "Mit der enormen Spendensumme von 1500 Euro haben wir nicht gerechnet" fügte Meckl erfreut an. Mit kleinen Geschenken bedankte sich der TSV bei Bauer, Reil und Herdegen und dem FC OVI-Teunz. Der Vorsitzende der Kinderkrebshilfe Oberpfalz Nord, Herbert Putzer nahm von TSV-Chef Thomas Meckl im Beisein von Organisatorin Carina Kaiser und Patrick Herdegen den Scheck in Höhe von 1500 Euro entgegen. "Das Geld kommt ausschließlich Kindern in der Region zugute", versprach Putzer und dankte allen für die großartige Unterstützung und die unglaubliche Teamleistung.
Der Vorsitzende der Kinderkrebshilfe Herbert Putzer (zweiter von links) dankte TSV-Vorsitzenden Thomas Meckl, Kassiererin Carina Kaiser und Torwart Patrick Herdegen (von links) für die großzügige Spende und allen Akteuren und Spendern für die Unterstützung.
Text und Bild: Karl Ziegler