Burkhardsreuth. (bjp) Man kann es nicht früh genug lernen: Gutes tun bereitet Freude – auch dem, der es tut. Deshalb heißt es bei den Ferienprogramm-Spielnachmittagen der Feuerwehr Burkhardsreuth traditionell: Kinder spielen für Kinder (wir berichteten). Den von der Wehr, Bürgermeisterin Carmen Pepiuk und ihrem Amtsvorgänger Dieter Klein auf 260 Euro aufgestockten Erlös der diesjährigen Dorfrallye übergaben Vorsitzender Robert Schwemmer, Kommandant Erwin Hey und die Bürgermeisterin an Andreas Steinl von der Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord.
„Wenn immer wir krebskranken oder schwerbehinderten Kindern und ihren Familien helfen können, tun wir das“, bekräftigte der Vizevorsitzende der in Vohenstrauß beheimateten Organisation, die kürzlich ihren zehnten Gründungstag feierte. Oberstes Gebot sei: „Was wir an Spenden und Beiträgen erhalten, kommt zu 100 Prozent bei den Bedürftigen an.“ Im Vorjahr, so Steinl, habe der 250 Mitglieder starke Verein 74.000 Euro eingenommen, die 50 Familien zugutegekommen seien: „Insgesamt haben wir seit unserer Gründung rund 100 Familien unterstützt.“
Über den Einsatz dieser Gelder entscheide die elfköpfige Vorstandschaft bei ihren monatlichen Sitzungen, verriet der Speinsharter: „Wir arbeiten vertrauensvoll mit den Kinderkliniken in Regensburg, Weiden und Erlangen zusammen, die uns über hilfsbedürftige Familien informieren.“ Die Betreuung eines schwerkranken oder behinderten Kindes bringe für dessen Angehörige vielfältige Belastungen mit sich, und ebenso vielfältig seien die Hilfestellungen des Vereins.
„Es kommt vor, dass die Krankenversicherungen kostspielige Hilfsmittel und Therapien nicht oder nur zu einem kleinen Teil tragen oder dass Eltern gar ihre Arbeitsstelle verlieren, weil sie für die Betreuung ihrer kranken Kinder mehr Zeit brauchen“, erzählte Andreas Steinl: „Diese Menschen haben in unserer Gesellschaft eine schwache Lobby.“ Um die so entstehenden Notlagen zu lindern, verhandele die Kinderkrebshilfe mit Versicherungen, Banken, Behörden, Schuldenberatern oder Sozialverbänden, vermittele Hilfspersonal und gewähre Zuschüsse.
Müsse ein Kind stationär fernab des Wohnorts behandelt werden, beteilige man sich an den Aufwendungen der Eltern für Krankenhausfahrten. Auch springe die Organisation in die Bresche, wenn eine Familie die Kosten für Strom, Heizung oder die Reparatur eines unentbehrlichen Fahrzeugs nicht mehr aus eigenen Mitteln aufbringen könne, erfülle „letzte Herzenswünsche“ todkranker Kinder oder ermögliche Familienurlaube. „Wir sind flexibler als Behörden oder Versicherungen und können deshalb schneller helfen“, resümierte Steinl.
Feuerwehrvorsitzender und Familienvater Robert Schwemmer zeigte sich beeindruckt und bewegt von der Arbeit der Kinderkrebshilfe, die er mit zwei Wörtern kommentierte: „Hut ab.“ Bürgermeisterin Carmen Pepiuk schloss sich an: „Bei Ihnen kommt jeder gespendete Euro in gute Hände, und gerade schwerkranke Kinder und deren Familien, die durch finanzielle Not und bürokratische Herausforderungen oft eingeschüchtert sind, sind für schnelle und unkomplizierte Hilfe dankbar.“ Den 30 Mädchen und Buben, die beim Ferienprogrammnachmittag vollen Einsatz für ihre kranken Altersgenossen gezeigt hatten, galt der besondere Dank Pepiuks, Andreas Steinls und den Feuerwehrverantwortlichen.