„Lebensretter-Oscar“
In Waldthurn bricht eine 69-Jährige zusammen. Herzinfarkt. Drei Polizisten greifen schnell ein und bewahren die Frau vor dem sicheren Tod. Dafür nehmen sie jetzt den „Lebensretter-Oscar“ in Empfang.
Vohenstrauß. (dob) Die Vohenstraußer Polizeiinspektion macht wieder Schlagzeilen. Äußerst positive. Drei Beamte der Inspektion nahmen kürzlich den „Rescue-Preis 2017“ in Regensburg entgegen – für ihren lebensrettenden Einsatz während der Dienstzeit. Mit dem „Lebensretter-Oscar“ ist ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro verbunden, das sie jetzt an die Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord weitergaben. Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Martin Zehent zeigt sich begeistert von seinen umsichtig handelnden Beamten. Zu denen zählt der erst 20-jährige Polizeioberwachtmeister Johannes Kraus aus Pleystein, der bei der Dienststelle im Sommer 2016 sein Praktikum ableistete. Auch er rückte mit zu dem Einsatz aus, hinter dem sich ein dramatisches Ereignis verbarg. Rückblick: Es ist Donnerstag, 30. August 2016. Gegen Mittag wird eine eine Streifenbesatzung der PI Vohenstrauß nach Waldthurn beordert. Mit dabei: Dienstgruppenleiter, Polizeihauptkommissar Stefan Seuß aus Weiden, Wach- und Streifenbeamtin Polizeihauptmeisterin Bianka Deierl aus Eslarn und Johannes Kraus, der zur Bereitschaftspolizei gehört. Während des Einsatzes läuft ein Anwohner zu den Beamten. Aufgeregt berichtet er ihnen von einer 69-jährigen Frau, die bewusstlos zusammengebrochen ist. Seuß und Kraus rennen sofort ins Nachbaranwesen und leisten der Seniorin unverzüglich und geistesgegenwärtig Erste Hilfe. Zusammen mit einer Angehörigen nehmen sie sofort eine Reanimation, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung, vor und koordinieren weitere lebensrettende Maßnahmen. Derweil erledigt Bianka Deierl souverän den ursprünglichen Auftrag. Wenige Monate später, am 24. Oktober 2016, meldet sich der Sohn der Betroffenen bei der Polizeiinspektion. Er teilt mit, dass seine Mutter einen Herzinfarkt erlitten hat und nur durch die sofortige und fachkundige Reanimation gerettet werden konnte. Die Frau befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einer Rehabilitationsmaßnahme und hat sich bereits wieder gut erholt. Bei der Geldübergabe an Herbert Putzer von der Kinderkrebshilfe, berichtete Zehent, dass es der Waldthurnerin mittlerweile gesundheitlich wieder richtig gut gehe. Den Polizeibeamten war das Aufhebens um ihre Person eher zuwider: Es sei ja selbstverständlich, einem Menschen in Not zu helfen. Immerhin wurde in Regensburg von „Helden“ gesprochen. Das Rettungszentrum Regensburg will mit diesem jährlich verliehenen „Rescue-Preis“ ein Zeichen setzen und außergewöhnliche Hilfeleistungen anerkennen. Eine Jury wählt die Preisträger aus. Ausgezeichnet werden außergewöhnliche Rettungseinsätze und Vorbildlichkeit. Der Preis wurde am Rande eines Fachsymposiums für Notfallmedizin in Furth im Wald verliehen.
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Das Preisgeld reichen die Polizisten an Herbert Putzer (Zweiter von rechts) von der Kinderkrebshilfe weiter. Stefan Seuß (Zweiter von links) und Johannes Kraus (rechts) zählen zu den Lebensrettern, auf die Dienststellenleiter Martin Zehent (links) so stolz ist. Bild: dob