Sebastian Sevens Herz schlägt für den FC Bayern. Mit diesem Virus hat er auch schon seine Familie und Freunde angesteckt. Kein Spiel des FC Bayern ohne den Mann aus der Oberpfalz. Egal in welcher Ecke der Welt die Fußballer antreten – Sebastian Sevens ist dabei, mal mit und mal ohne Familie. Manchmal sogar an Bord der Vereinsmaschine zusammen mit den Fußballstars. Diese Nähe wird nur wenigen Fans zuteil. Viele Länder hat der aus Nordrhein-Westfalen stammende Sevens dadurch schon kennengelernt aber nie die Bodenhaftung und den Blick für andere Menschen verloren. Als das Spiel gegen Stuttgart in der vergangenen Saison endet, sieht der Vohenstraußer viele Mehrwegbecher des Vereins, die einfach von den Fans stehengelassen wurden. Immerhin ist jeder Becher mit zwei Euro Pfand belegt und diese Summe wird nur bei korrekter Rückgabe ausbezahlt. Sevens sammelt an diesem Abend erstmals 16 Becher, die er anschließend zurückgibt. Drei Tage später gegen Barcelona nimmt er von zuhause schon eigens eine Tasche zum Sammeln mit. Diesmal sind es 54 Becher, die 108 Euro ergaben. Freiwillig klinken sich auch seine Freunde Stefan Schäftner und Hubert Schleicher, die ebenfalls mittlerweile Dauerkartenbesitzer des FC Bayern sind, in die Sammelaktion ein und auch seine Kinder Charlotte und Anton sammeln fleißig mit. Zuhause kommt ihm die Idee für das Pfandgeld eine eigene Kasse anzulegen und schnell sind mehrere hundert Euro beisammen. Einmal gibt es einen Ausflug mit der ganzen Familie und auch ein Mietauto wird schon mal davon bezahlt. Jetzt wollten die drei Freunde aber eine private Spende aus diesem Topf zu gleichen Teilen an die Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord und an die „Schule am Kleefeld“ im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth spenden. Vorsitzender Herbert Putzer und Lehrerin Christa Riedel sind von der Idee schier begeistert und von der großartigen Spendensumme in Höhe von 1200 Euro überwältigt. “Ich schätze das sehr hoch, dass ihr das Geld nicht für euch verwendet habt, sondern für schwer- und krebskranke Kinder hergebt“, lobte Herbert Putzer. Christa Riedel ist die Lehrerin von Leonie Arlt aus Oberlind, die verwandtschaftlichen Beziehungen zu Stefan und Anita Schäftner unterhält, die auch den Kontakt herstellten. Auch Riedel war genauso überglücklich über die Spendensumme, die die beiden Empfänger zu gleichen Teilen erhielten. Dieses gewinnbringende „Geschäftsmodell“ hätten mittlerweile viele Jugendliche bei den Spielen für sich entdeckt, berichtete Sevens. „Die Konkurrenz schläft nicht.“ Nun seit einigen Jahren in der Oberpfalz beheimatet, wohne er ja quasi vor der Haustür des promienten Fußballclubs, erzählt Sevens strahlend. So braucht er nicht wie früher rund 600 Kilometer pro Spiel an- und wieder zurückreisen.