Altendorf bei Pressath. 1.300 Pizzen aus dem Holzofen und mehr als 200 Salate fanden beim Altendorfer „Pizza-Drive-in“ am 27. August ihren Weg in die Mägen unzähliger Feinschmecker. Und obwohl die allgegenwärtigen Preissteigerungen auch an den Zutaten für die legendären „Mafiatorten“ nicht vorübergingen, blieben 8.000 Euro Überschuss in der Ortskasse, die die Dorfgemeinschaft an vier regionale Hilfsorganisationen weitergab.
Über den Löwenanteil von 6.500 Euro freute sich die Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord als traditionelle Haupt-Spendenempfängerin der Altendorfer Pizzafeste. Vorsitzender Herbert Putzer, der gemeinsam mit „Vize“ Andreas Steinl, Kassier Hartmut Ordnung und Beisitzerin Waltraud Wagner angereist war, informierte kurz über die aktuelle Arbeit des Vereins, der zurzeit 130 notleidende Familien mit schwerstkranken Kindern finanziell sowie mit Sachspenden und anderen Hilfeleistungen unterstützt: „Vor allem die Verteuerung von Heizmaterialien trifft diese Familien doppelt hart, und ohne Hilfe reicht es oft kaum für eine warme Stube.“
Aus Altendorf habe die Kinderkrebshilfe in 15 Jahren über 40.000 Euro erhalten, rechnete Putzer vor. Die idealistische und perfekt organisierte Arbeit der Dorfgemeinschaft verdiene ebenso große Anerkennung wie die Speisen: „So eine gute Pizza muss man weit und breit suchen.“ 500 Euro nahmen Teamleiter Tobias Brandl und stellvertretende Pflegedienstleiterin Nadine Brüderer für die Caritas-Tagespflegestation „Arche Grafenwöhr“ entgegen, die die Spende für ihren neu angelegten „Sinnesgarten“ mit Duftkräutern, Blumen und Insektenhotel verwenden will.
Ein weiterer „halber Tausender“ kam der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) Waldnaab zugute, die schwerstkranke Menschen in ihren Wohnungen oder in Pflegeheimen schmerz- oder angsttherapeutisch betreut. Ärztliche Leiterin Dr. Margarete Pickert dankte der Dorfgemeinschaft für deren Unterstützung. Ebenfalls 500 Euro wurden an Förderstättenleiter Thomas Fritsch und Philipp Schießl vom Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth übergeben. Das gespendete Geld soll dort in das Projekt „Unterstützte Kommunikation“ einfließen, das Methoden der Verständigung mittels Symbolen für Menschen erprobt, die auf „üblichen“ Wegen nicht zu kommunizieren vermögen. „Hierfür sind Tablets hilfreich, die wir nach und nach für unsere Gruppen anschaffen“, erläuterte Fritsch.
Für die Dorfgemeinschaft dankten Karl-Heinz und Susanne Schraml dem großen „Haufen verrückter Leut’“, die „jedes Jahr ohne großes Aufhebens so ein Fest organisieren“, und allen Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen, die das Pizzafest mit Dienstleistungen sowie mit Geld- und Sachspenden von Pizzakartons über Biergartengarnituren und ein Transportfahrzeug bis hin zum mobilen WC unterstützt hatten. Ein besonderes Dankeschön ging an Silvan „Bob“ Braulio, der bei einem amerikanischen Fest in Grafenwöhr „den Hut für uns herumgehen ließ“ und so 500 Euro zusammentrug. Auch der Pressather Bürgermeister Bernhard Stangl zeigte sich beeindruckt von der Initiative der Altendorfer, die einmal mehr „ein großes und warmes Herz“ bewiesen hätten: „Als Stadtoberhaupt kann man darauf nur stolz sein.“
Bild und Text: Bernhard Piegsa