Lebensmut tanken auf der Sonneninsel
Seit mittlerweile fünf Jahren besteht die Kooperation zwischen dem Kinderkrebs-Nachsorgezentrum Sonneninsel Seekirchen und der Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord e. V.. Durch die gemeinsame, wertschätzende Arbeit können jedes Jahr einige Familien aus der Oberpfalz zur Erholung auf die Sonneninsel nach Seekirchen bei Salzburg kommen. „Wir erleben die Zusammenarbeit als sehr offen, freundlich, professionell in der Organisation“ erzählt Thomas Janik, der Leiter der Sonneninsel in Seekirchen.
Doch was macht den Aufenthalt so besonders?
Die Sonneninsel ist ein einzigartiges Kinderkrebs-Nachsorgezentrum, das Familien hilft, nach einer Krebserkrankung wieder zurück in den Alltag zu finden. Sie wurde von betroffenen Familien für betroffene Familien gegründet und der Aufenthalt wird von der Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord e. V. bezahlt.
Der Holzbau befindet sich im Naturschutzgebiet unweit des Wallersees und bietet viel Platz und Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
Nachsorge hat kein Ablaufdatum
Thomas Janik, Geschäftsführer der Sonneninsel erklärt: „Sehr oft geben Eltern von schwer erkrankten Kindern die Behandlungs- und Therapiekonzepte ganz in die Hände des behandelnden Ärzte-Teams. Dies ist sinnvoll und notwendig, weil die Therapiepläne komplex sind und sich die Familien auf das „Gesundwerden“ fokussieren. Nach der Behandlung ist es aber wichtig, wieder selbst das Leben zu meistern und das Erlebte zu verarbeiten.“ „Aufgrund von Gästebefragungen wissen wir, dass ein Aufenthalt auf der Sonneninsel das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden der Familien fördert,“ erzählt Martina Weber, therapeutisch-pädagogische Leiterin der Sonneninsel. „Die Familien aus der Oberpfalz sind sehr dankbar für die Möglichkeit zu uns kommen zu können und wir erleben ein sehr herzliches Miteinander.“
Positive Erlebnisse helfen bei der Bewältigung des Erlebten
Das Programm während des Aufenthalts auf der Sonneninsel wird für jede Familie individuell und bedürfnisorientiert zusammengestellt. Es reicht von der geführten Schneeschuhwanderung, Klettern, Töpfern, Kreativem Gestalten bis hin zu einem Trommelworkshop, Gesprächen mit einer Psychologin, Kutschenfahrt, einer Entspannungsmassage, Klangschalentherapie oder das Zusammensein mit dem beliebten Besuchshund.
Es geht auch darum, das Mindset zu ändern. Wie Eltern denken, überträgt sich auch auf die Kinder. Wenn die Eltern dauerhaft ängstlich sind, hat dies Einfluss auf die Entwicklung des Kindes.
„Wir versuchen, die Balance der Lebenserfahrungen mit ganz vielen positiven Erlebnissen in eine gesunde Richtung auszugleichen“, sagt Thomas Janik. „In unserer täglichen Arbeit sehen wir auch, dass Selbstberuhigung am besten funktioniert, wenn Familien beobachten können, dass es anderen betroffenen Familien mit mehr Abstand zur akuten Krankheitsphase wieder gut geht. Lebensmut lässt sich am einfachsten von jenen Familien lernen, die ein ähnliches Schicksal durchgemacht haben.“